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Lilith ()

Kaja Krebs

Lilith

Lilith ist ein jüdisch-christlicher Mythos, der auf der Schöpfungsgeschichte basiert. Er besagt, dass es vor Eva bereits eine Frau im Paradies gab. Sie hieß Lilith und wurde wie Adam (der Mann) aus der Erde geschaffen, und nicht wie Lilith aus der Rippe des Mannes. Somit war sie dem Mann ebenbürtig und gleichberechtigt. Zuerst leben Lilith und Adam friedlich im Paradies, sie sind verliebt und alles ist gut. Allerdings möchte Adam Lilith im alltäglichen Leben und im sexuellen unterdrücken und dominieren. Sie lässt sich das nicht gefallen und flieht aus dem Paradies. Dem Mythos nach wird sie zur Dämonin und wird für dem Tod von Männern und Babys verantwortlich gemacht. Heutzutage gilt Lilith besonders im jüdischen Feminismus und in der Popkultur als Ikone und als eine Art Göttin der Abtreibung.

Mythen sind dazu da, ihren Rezipient*innen Moral und Werte zu vermitteln, sie manifestieren was richtig und falsch ist. Im Lilith Mythos geht es im Prinzip um eine Frau, die für ihre Rechte einsteht. Dadurch, dass sie daraufhin zur Dämonin wird und Männer und Babys umbringt, wird das Ganze extrem negativ konnotiert. Der Mythos sagt quasi aus, vor Frauen, die für ihre Rechte einstehen muss man sich in Acht nehmen, sie sind gefährlich und böse. Nicht etwa, dass man Unterstützung und Schutz gewährleisten sollte. Auch Frauen wird vermittelt, dass sie sich Männern unterordnen sollten, sanft und lieb sein sollten, wie Frauen eben sein sollten.

Was ebenfalls interessant ist, ist dass der Mythos in der Bibel garnicht auftaucht. Diese beginnt direkt damit, dass die Frau (Eva) aus Adams Rippe geschaffen wird und somit dem Mann untergeordnet sei, weniger Wert sei, ohne ihn nicht existieren könne. 


Meine Zeichnungen befassen sich mit dem Mythos und seiner Relevanz in der heutigen Zeit. In es geht um Liebe, Einsamkeit, Mut, Stärke, toxische Beziehungen, Trennungen und Entscheidungen, es geht um das finden neuer Beziehungen und Bezugspersonen, um das Hinwegsetzen über gesellschaftliche Konventionen und das Vertrauen in sich selbst. Die Person der Lilith steht in den Arbeiten nicht für das Böse, sondern für weibliche Stärke und Selbstvertrauen.



Die Emotionen sollen sich über die Bilder vermitteln, es gibt keinen Text dazu, es geht mir weniger darum eine chronologische zusammenhängende Geschichte zu erzählen, als Emotionen mit meinen Zeichnungen zu vermitteln. Die Zeichnungen sind in einem märchenhaften, mystischen Stil, weil mir die Form des Mythos interessant vorkam, um das Manifestieren von richtig und falsch mit seinen eigenen Mitteln zu hinterfragen.

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